Gaia Tormena und Simon Gegenheimer kürten sich in der Grazer Innenstadt zu Weltmeistern!
Bei der UCI Mountainbike Eliminator Weltmeisterschaft in Graz gab es Triumphe der Favoriten: Die derzeit unschlagbare Italienerin Gaia Tormena gewann Gold bei den Damen. Bei den Herren holte sich der Deutsche Simon Gegenheimer in der letzten Kurve knapp vor dem Ziel nach drei Vizeweltmeistertiteln die lang ersehnte Goldmedaille.
Strahlend schönes Wetter, eine spektakuläre Strecke und eine tolle Stimmung unter den Hunderten Zuschauern in der Innenstadt: Die UCI Mountainbike Eliminator Weltmeisterschaft hielt, was die beiden letzten Weltcuprennen 2018 und 2019 in Graz versprochen hatten. Mit einem großen Unterschied, der bei den Athleten von Anfang an zu spüren war: Es ging um die begehrten Regenbogentrikots – also um die Weltmeistertitel. Unter den FahrerInnen galten zwei Namen als große Favoriten: Gaia Tormena und Simon Gegenheimer. Und beide wurden dieser Rolle völlig gerecht – die Italienerin und der Deutsche holten sich in Graz tatsächlich das begehrte Gold.
Tormena ist derzeit unschlagbar im Eliminator-Bewerb. Sie gewann alle drei Weltcuprennen in diesem Jahr, holte sich Gold bei der Europameisterschaft und heute auch Gold bei der WM. Sie war in all ihren Heats ungefährdet und spielte ihre große Klasse souverän aus. „Es ist der zweite WM-Titel für mich, aber jetzt weiß ich, was er bedeutet. 2019 war der Titel eine Überraschung für mich – jetzt habe ich hart dafür gearbeitet. Mein Motto lautet immer: Gehe über dein Limit, dann bist du erfolgreich.“ Wenn man bedenkt, dass die Italienerin erst 19 Jahre alt ist, dann wird sie in den nächsten Jahren wohl noch sehr oft vom Siegerpodest strahlen… Auf Platz 2 landete die Französin Noemie Garnier, die Ukrainerin Iryna Popova gewann die Bronzemedaille.
Gegenheimer musste schon mehr kämpfen, um ganz vorne zu landen. Im Achtelfinale wurde er in seinem Heat knapp hinter dem starken Steirer Theo Hauser Zweiter, im Viertelfinale musste er sich dem Tiroler Daniel Federspiel geschlagen geben. „Feder“ war an diesem Tag richtig heiß auf das Finale – nur ein technisches Gebrechen am Pedal verhinderte dies leider… In der zweiten Runde des Halbfinales hatte Federspiel großes Pech, konnte keine Kraft mehr aufs Pedal bringen und musste alle Gegner ziehen lassen. Am Ende wurde es Platz 8 für den sichtlich enttäuschten Tiroler, der trotzdem einmal mehr seine große Klasse im Eliminator zeigen konnte.
So war der Weg frei für Simon Gegenheimer: Doch lange sah es so aus, als ob er nach drei Vizeweltmeistertiteln wieder einmal nur Silber gewinnen sollte. Der Niederländer Jeroen Van Eck war im großen Finale unglaublich stark und führte vom Start weg – Gegenheimer klebte ihm aber immer am Hinterrad. So wurde es ein Finale, das an Dramatik nicht zu überbieten war: In der letzten Kurve, hundert Meter vor dem Ziel, wählte der Deutsche die Innenlinie und ließ Van Eck im Sprint keine Chance. Nur wenige Zentimeter trennten die beiden auf der Ziellinie – so durfte sich der 32-Jährige erstmals über Gold freuen: „Ich habe viel investiert für diesen Titel. Eigentlich wollte ich im Finale so schnell als möglich in Führung gehen, aber Jeroen war so schwer zu überholen. Ich wartete auf meine Chance, erst in der letzten Kurve habe ich sie bekommen. Ich weiß nicht, wo ich die Kraft für diesen Sprint zum Schluss noch hergenommen habe. Viele Male war ich schon knapp dran an der Goldmedaille, war dreimal Vizeweltmeister. Heute ist absolut ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Hinter Gegenheimer und Van Eck wurde der Schwede Anton Olstam Dritter.
Ein starkes Ausrufzeichen setzte der junge Steirer Theo Hauser: Er gewann wie vorhin erwähnt seinen Heat im Achtelfinale, im Viertelfinale fuhr er nur wenige Hundertstelsekunden hinter Federspiel und Gegenheimer als Dritter über die Linie und schied aus. Am Ende durfte er sich über Platz 10 bei einer Weltmeisterschaft freuen.
Rennluft durften auch die NachwuchsfahrerInnen im Rahmen des Kids Race & Youth Race schnuppern. In drei Kategorien ging es für sie über einige Minuten auf der WM-Strecke um die Medaillen. Die Ergebnisse gibt es hier: