Sport Austria Finals begeistern Verbände: Wir kommen wieder!

Der Sonntag ist bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz kein Ruhetag. Ganz im Gegenteil! Am Programm standen Entscheidungen in 15 Sportarten. Die Fans bekamen Talentproben im Schnellschach und beim Inline-Speedskating geboten, erlebten die besten KunstturnerInnen des Landes an den Einzelgeräten und sahen noch einmal Kampfsport der Extraklasse. Beim Padel kannte die Nummer 1 des Landes keinen Spaß. Der Freude an allen Sportstätten konnte auch der Regen keinen Abbruch tun.

KARATE

„Wir kommen wieder!“, so lautete am Schlusstag der Sport Austria Finals das Versprechen der Karateka. „Die Vorfreude auf 2022 ist jetzt schon groß, im nächsten Jahr bringen wir ein paar hundert Karateka an den Start“, sagt Karate Austria-Generalsekretär Ewald Roth.

„Dieses Projekt Sport Austria Finals ist perfekt angelaufen und hat wirklich Zukunft. Es ist wichtig, dass wir hier dabei sein dürfen. Wir wurden optimal betreut und es war ein Genuss endlich wieder vor Zuschauern kämpfen zu dürfen. Es herrschte Aufbruchsstimmung bei allen Sportlerinnen und Sportler“, bilanziert Roth nach zwei Tagen Staatsmeisterschaften in der ASKÖ-Halle Eggenberg.

„Die Infrastruktur hier mit den großen Kabinen, zwei Aufwärmhallen und der großen Zuschauertribüne ist optimal. Das Hallen-Management war perfekt, deshalb können wir hier 2022 auch die Meisterschaften in allen Nachwuchsklassen austragen.“

Gekämpft wurde am Schlusstag auch noch in den Teambewerben. Bei den Damen setzte sich im Finale Karate-do Wels gegen Karate Leistungszentrum Pinzgau mit 2:0 durch. Bei den Herren holte der Salzburger Landesverband mit einem 2:1-Sieg gegen LZ Steiermark Gold, Bronze ging an Pinzgau.

 

SCHACH

Titel-Double für Felix Blohberger! Der 19-jährige Wiener gewann am Sonntag im Rahmen der Sport Austria Finals auch die Staatsmeisterschaft im Blitzschach. Mit 9,5 Punkten aus 11 Partien schafft es Blohberger wie bereits am Vortag Österreichs Nummer 1, Markus Ragger, auf Platz 2 zu verweisen.

Die Bronzemedaille sicherte sich Marc Morgunov, ein 16-jähriges Talent aus Wien. 200 TeilnehmerInnen waren insgesamt am Start.

Der 19-jährige Blohberger startete im Stefaniensaal im Grazer Congress im Kampf um den Titel mit einer überraschenden Niederlage in der 2. Runde gegen Emanuel Frank, legte dann aber eine Siegesserie hin, die nur in der 10. Runde mit einem Remis gegen Ragger unterbrochen wurde. Ragger seinerseits verlor in Runde 4 gegen Philipp Enöckl und muss 2 Runden später gegen Florian Mostbauer ein Punkteteilung zulassen. Am Ende fehlte ihm ein halber Punkt auf den Titel.

Eine knappe Entscheidung gab es auch bei den Frauen. Annika Fröwis und Denise Trippold erreichten je 7 Punkte. Dank besserer Zweitwertung ging Gold an Fröwis. Die Bronzemedaille ging an Anna Christina Ragger, die Siegerin im Schnellschach.

INLINE-SPEEDSKATING

„Der Organisationsaufwand war aufgrund von Covid-19 unglaublich hoch, aber es hat sich ausgezahlt“, sagt Organisator Hans-Peter Kraus vom SC Highlanders. Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums hatte sich der Grazer Verein um die Austragung der Österreichischen Staatsmeisterschaften im Rahmen der Sport Austria Finals beworben – und den Zuschlag erhalten.

Neben viel Arbeit bekam man auch großen Sport geboten. „Leider ohne Zuschauerinnen und Zuschauer, dabei hatten wir so viele Anfragen wie noch nie“, so Kraus, der sich über viele Medaillen für seine Schützlinge freuen durfte. „Das waren die erfolgreichsten Titelkämpfe seit fünf Jahren!“ Vor allem die Nachwuchshoffnungen räumten ab: Tanja Wachswender gewann in der Jugendklasse vier Mal Gold, Ariana Softic holte eine Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille.

In der Allgemeinen Klasse waren Vanessa Herzog mit vier Staatsmeistertiteln – die Tirolerin war am Sonntag auch im Elimination-Rennen über 10.000 m eine Klasse für sich – und Christian Kromoser mit drei Mal Gold und einmal Silber die AbräumerInnen.

„Es war cool, endlich wieder Rennen zu fahren – das Organisationsteam hat einen super Job gemacht“, so Herzog, die am Montag in ein sechstägiges Trainingslager gen Italien aufbricht. Das Fernziel kommt mit großen Schritten näher: „Die Vorfreude auf die Sommersaison ist riesengroß, aber mein Fokus ist bereits komplett auf Peking 2022 ausgerichtet.“

Die erfolgreichsten Vereine neben den GastgeberInnen waren ÖISC Wien, STU Eisenstadt und der SC Wörgl. Ein voller Erfolg waren die Spaghetti Bolognese, für die mehr als 12 Kilogramm Faschiertes verkocht wurden – am Sonntagmittag wurde trotz Regens die letzte Portion verkauft.

KUNSTTURNEN

Die 75. Kunstturm-Staatsmeisterschaften wurden am Sonntag im Raiffeisen Sportpark mit den Gerätefinali abgeschlossen. Sieben verschiedene TurnerInnen an den insgesamt zehn Geräten (vier Frauen, sechs Männer) holten sich die Goldmedaillen. Marlies Männersdorfer kürte sich mit vier Mal Gold (Team, Mehrkampf, Stufenbarren, Schwebebalken) zur erfolgreichsten Athletin der Jubiläums-Ausgabe. Bei den Herren war Lokalmatador Alexander Benda mit drei Titeln (Mehrkampf, Boden, Reck) der große Abräumer.

Vinzenz Höck bewies an den Ringen, dass er zur absoluten Weltklasse zählt. Nach einer Spitzenkür am Samstag mit 14.900 Punkten musste der Doppel-Weltcupsieger und Vize-Europameister von 2020 am Sonntag vor seinem Heimpublikum im Finale nicht sein volles Schwierigkeitsprogramm zeigen, um dennoch mit der erneuten Tageshöchstnote von 14.500 deutlich zu gewinnen.

„Ich bin hergekommen, um schöne Übungen zu zeigen und den Ringe-Titel zu holen, das ist mir gelungen. Mit den Übungen bin ich sehr zufrieden, drei Medaillen ist eine großartige Bilanz. Staatsmeisterschaften sind immer etwas Besonderes, vor allem in meiner Heimat Graz. Die Idee der Sport Austria Finals finde ich super, in der ganzen Stadt hat ein spezielles Sport-Flair geherrscht“, so Höck, für den es nächste Woche zum Weltcup nach Osijek (CRO) geht.

ÖFT-Sportdirektorin und Veranstaltungs-Gesamtleiterin Eva Pöttschacher resümierte zufrieden: „Wir haben einen weiteren deutlichen Niveau-Fortschritt geschafft. So starke Leistungen gab es in den letzten Jahren noch nicht.“

KICKBOXEN

Zimmermann-Festspiele bei der Kickbox-Staatsmeisterschaft in der Union Sporthalle. Ausnahmetalent Eric Zimmermann räumte an zwei Wettkampftagen fünf Einzel- und den Team-Titel ab. „Besser hätte das Wochenende für mich nicht laufen können. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden und überglücklich, dass ich sechs Goldmedaillen mit nach Hause nehmen kann. Das macht Lust auf die kommenden Turniere“, freute sich der 17-jährige Kärntner Doppel-Europameister. Raphael Wassertheurer, Zimmermanns Teamkollege bei der Wellness- und Kampfsportclub Union Velden, gewann insgesamt drei Goldmedaillen. Johannes Weninger von den Point Fighters Thermenregion gewann den Titel in der Kategorie Pointfight +94 Kilogramm.

Nikolas Gstättner, Management-Direktor des Fachverbands für Kick- und Thaiboxen, zog nach zwei Wettkampftagen mit mehr als 100 SportlerInnen Bilanz: „Wir sind mehr als zufrieden. Unsere Athletinnen und Athleten haben sich zu Höchstleistungen gepusht. Die Organisation war top. Wir hoffen, dass wir auch 2022 wieder Teil der Sport Austria Finals sein werden.“

PADEL

David Alten und Christoph Krenn haben ihre Vormachtstellung in Österreich einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das Duo hat bei den Padel-Meisterschaften im Racket Sport Center Graz souverän den Titel erobert.

Am Finaltag machten die beiden Wiener kurzen Prozess: Zunächst fertigten die beiden im Halbfinale Georg Hubich und Andreas Spreitzer mit 6:0, 6:0 ab. Im zweiten Halbfinale setzten sich Michael Moitzi und Patrick Ludwig gegen Niklas Schmutz und Martin Schmidt durch.

Im Endspiel ließen Alten/Krenn den Lokalmatadoren Moitzi/Ludwig keine Chance und gewannen erneut mit 6:0, 6:0. Damit sicherten sie sich ihren zweiten Meistertitel in Folge.

„Wir haben uns vorgenommen, mit Vollgas zu spielen. Bei einer Meisterschaft gibt‘s nichts zu verschenken“, schmunzelte Krenn, der jahrelang die Racketlon-Weltrangliste angeführt hatte, ehe er vor einigen Jahren den Umstieg auf Padel wagte. Sein Partner ergänzte: „Großes Lob an alle Spielerinnen und Spieler, das Niveau wird immer besser. Auch wenn es heute vom Ergebnis her klar war, es gibt einige Paare, die uns durchaus fordern.“

Bei den Damen entwickelte sich das Finale zu einem wahren Krimi: Barbara Prenner und Elisabeth Seehofer lagen im Finale gegen Rebeca Fernandez Niederacher und Mirjam Gartner im dritten und entscheidenden Satz bereits mit 5:1 voran, ehe Letzteren die große Aufholjagd gelang. Matchbälle wurden abgewehrt, plötzlich stand es 5:5. Schließlich behielten Prenner/Seehofer mit 7:5 doch noch die Oberhand und feierten ihren ersten gemeinsamen Titel.

„Wir sind einfach erleichtert, die beiden haben eine tolle Aufholjagd hingelegt, haben es uns richtig schwer gemacht. Das Finale hat riesengroßen Spaß gemacht“, zollte Prenner den Finalgegnerinnen Respekt.

Ihrer Partnerin war die Erleichterung ebenfalls anzumerken: „Wie man so schön sagt: Plötzlich haben wir begonnen, nachzudenken. So schnell kann es dann gehen und eine Führung ist weg. Zum Glück hat es gereicht.“ Ihre Standardpartnerin, Christine Seehofer, spielte währenddessen im Racketlon-Bewerb: „Leider konnte sie diesmal nicht dabei sein, sie ist ganz klar die beste Spielerin Österreichs. Beim nächsten Mal kann Chrissi hoffentlich wieder spielen.“

Die Meisterschaften im Rahmen der Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz auszuführen, entpuppte sich als goldrichtig. Christoph Krenn erklärt: „Das ist eine sensationelle Idee, vielen Dank an Sport Austria und alle Beteiligten, dass wir mitmachen durften. Es waren Kameraleute und Fotografen bei den Bewerben, die Spiele wurde im Livestream übertragen. Für unsere Sportart ist das ein unbezahlbarer Mehrwert.“

In Zukunft wollen sich Krenn/Alten wieder auf die internationalen Turniere fokussieren. Alten: „Ende Juni ist in Mailand ein großes Turnier, danach geht es nach Valencia. Auch Trainingslager im Süden sind geplant, wir brauchen einfach diese starken Gegner in Spanien, um uns weiterzuentwickeln. Unser Traum ist der Einzug in den Hauptbewerb der World Padel Tour, dafür arbeiten wir.“

Alle Informationen, News und Ergebnisse von den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz finden Sie online unter www.sportaustriafinals.at – die Live-Streams von den Titel-Entscheidungen gibt es gesammelt auf www.sportpassaustria.at!