Vom Eliminator-Weltcup zur Weltmeisterschaft: Heuer geht es in Graz ums begehrte WM-Gold!
Zweimal war Graz bereits Austragungsort für den UCI Mountainbike Eliminator Weltcup. Nun folgt die Krönung in der steirischen Landeshauptstadt: Am 5. September werden die Weltmeisterin und der Weltmeister im spektakulären Eliminator-Bewerb ermittelt! Als größte Medaillenhoffnung für Österreich ist der Tiroler Daniel Federspiel am Start.
Graz bleibt nach wie vor „weltmeisterlich“: Nach der Special Olympics Tanzsport WM am 20. August folgt das nächste große sportliche Highlight. Am 5. September geht in der Grazer Innenstadt die UCI Mountainbike Eliminator Weltmeisterschaft über die Bühne. Bereits zweimal waren die spektakulären Mountainbiker, die – ähnlich wie beim Ski-Cross im Winter – in einem 4er-Heat über Hindernisse fahren und springen, im Herzen der Steiermark zu Gast. 2018 und 2019 wurden Weltcuprennen ausgetragen, und aufgrund der tollen Kulisse und der großartigen Organisation vergab der internationale Verband die Weltmeisterschaft in die Steiermark. Schon im Vorjahr hätte die WM stattfinden sollen, da machte allerdings Corona noch einen Strich durch die Rechnung. Heuer soll es mit der Weltmeisterschaft aber auf jeden Fall klappen – im Sportjahr passt es ja eh wunderbar. „Let’s Go Eliminator WM“ wird es somit am 5. September heißen!
Die Strecke in Graz ist im Vergleich zu den letzten beiden Auflagen leicht verändert. Start und Ziel ist auf dem Karmeliterplatz, danach geht es die Hartiggasse runter, vorbei an historischen Gebäuden wie Schauspielhaus und Alte Universität, und nach einer schönen Umrundung des Freiheitsplatzes über die Ballhausgasse und die Sporgasse zurück auf den Karmeliterplatz. „Die Strecke ist noch spektakulärer und wird den Fahrerinnen und Fahrern alles abverlangen“ sind sich die beiden Organisatoren Werner Madlencnik (Easy Drivers Radfahrschule) und Felix Felberbauer (e|motion management) einig.
Dass Graz bei den Mountainbikern äußerst beliebt ist, zeigt das StarterInnenfeld. Die Créme de la Créme im Eliminator-Bewerb hat für die Weltmeisterschaft genannt. 14 Damen und 33 Herren werden am Sonntag am Start stehen, unter ihnen auch die ganz großen Persönlichkeiten in diesem Sport. Seit dem Jahr 2012 werden Weltmeisterinnen und Weltmeister im Eliminator-Bewerb ermittelt. Müsste man einen Siegertipp abgeben, würde man bei den Herren wohl einen Athleten nennen: Titouan Perrin-Ganier. Der Franzose holte sich viermal hintereinander von 2017 bis 2020 den WM-Titel, im Herzen der Steiermark wird der Sieg wohl auch nur über ihn zu holen sein, immerhin kennt er die (halbe) Strecke aus dem Jahr 2019. Beim letzten Eliminator-Weltcup wurde er hinter seinem Landsmann Hugo Briatta (ebenso am Start) Zweiter. Bei Europameisterschaften konnte Perrin-Ganier übrigens auch schon dreimal (2017, 2018 und 2020) triumphieren.
Die beiden Franzosen müssen allerdings ordentlich in die Pedale treten, wenn sie Weltmeister werden wollen – denn mit Simon Gegenheimer (Deutschland) und dem regierenden Europameister Jeroen Van eck (Niederlande) kommen zwei Männer in die steirische Landeshauptstadt, die heuer im Weltcup dominieren: Gegenheimer fuhr in drei Bewerben dreimal aufs Podest (1., 2. und 3.), Van eck gewann das letzte Rennen in Valkenswaard und war Zweiter beim ersten Rennen in Oudenaarde. Nicht zu unterschätzen ist auch der Schwede Anton Olstam, der hinter Gegenheimer und Van eck Platz drei im Gesamtweltcup belegt.
Bei den Damen könnte es in Graz die italienische Hymne für die Siegerin geben – zumindest wäre das nicht überraschend. Denn Gaia Tormena, die Weltmeisterin von 2019 und dreifache Europameisterin (2019, 2020 und 2021), gewann heuer alle drei Weltcuprennen. Und auch sie kennt Graz sehr gut, denn immerhin fuhr sie vor zwei Jahren im Weltcup auf den zweiten Platz. Lia Schrievers und Marion Fromberger (beide Deutschland) sowie Ella Holmegard (Schweden) dürften ihre größten Konkurrentinnen im Kampf um die WM-Krone sein.
Dass Europa im Eliminator den Ton angibt, ist eindeutig am StarterInnenfeld zu erkennen. 14 Nationen (siehe Info) werden in Graz mit dabei sein, nur zwei Fahrer mit klingenden Namen kommen nicht aus Europa: der Mexikaner Daniel Castillo Noyola und Fierro Proano Erick Ramiro aus Ecuador. Österreich schickt insgesamt 14 FahrerInnen ins WM-Rennen, zum Teil sehr talentierte, junge Hoffnungen im Mountainbike-Sport. Dem Tiroler Daniel Federspiel werden sicherlich die größten Chancen auf eine Medaille zugerechnet, er gewann die Eliminator-Premiere in Graz im Jahr 2018. Ein besonderes Augenmerk sollten die Zuschauer (freier Eintritt entlang der Strecke!) auf den Steirer Theo Hauser (Giant Stattegg) legen. Er fuhr im Vorjahr zum Staatsmeistertitel im Eliminator, heuer belegte er hinter Federspiel Platz zwei.
Nach einer Qualifikation (ab 14 Uhr) wird das Finale der besten 32 Herren und 16 Damen im K.O.-System ausgetragen (ab 16 Uhr), d. h. vier MountainbikerInnen gehen immer gleichzeitig auf die Strecke und absolvieren zwei Runden – jeweils die zwei schnellsten FahrerInnen steigen in die nächste Runde auf, bis im großen Finale um die Medaillen Gold, Silber und Bronze gefahren wird.
Österreichische Medaillenhoffnung
Noch ist nicht Nennschluss für die Weltmeisterschaft, daher steht das endgültige Teilnehmerfeld bei Damen und Herren nicht fest. Was aber schon fix ist: Daniel Federspiel wird in Graz um die WM-Medaillen fahren und somit die größte Medaillenhoffnung Österreichs sein. Der 34-jährige Tiroler kennt die Strecke in der Grazer Innenstadt sehr gut, immerhin gewann er 2018 den ersten Weltcup in der City. Er meinte damals schon, dass die Strecke „extrem lässig“ sei – nun ist sie im Vergleich zu 2018 zwar leicht verändert, aber nicht weniger attraktiv.
Federspiel weiß übrigens genau, wie es sich anfühlt, Weltmeister zu sein: Er holte 2015 in Vallnord (Andorra) und 2016 in Nove Mesto na Morave (Tschechien) den WM-Titel. Neben Federspiel startet auch noch der Oberösterreicher Elias Tranninger im Elite-Bewerb. Weitere elf FahrerInen gehen bei der Weltmeisterschaft für Österreich in den Kategorien U23 und Juniors an den Start.
Kids Race und Youth Race
Auch die Nachwuchs-MountainbikerInnen dürfen sich im Rahmen der Weltmeisterschaft beweisen. Drei Short-Track-Bewerbe werden zwischen Qualifikation und Finale ausgetragen, wobei Mädchen und Buben in den jeweiligen Altersklassen gemeinsam an den Start gehen. Das erste Rennen (U9 und U11) führt über zehn, das zweite (U13) über 13 Minuten. Den Abschluss bildet jenes für die U15- und U17-Fahrer, welches für eine Dauer von 15 Minuten angesetzt ist. Die Strecke wird an die jeweiligen Klassen angepasst, jede Kategorie wird extra gewertet. Die Bewerbe zählen zur Raiffeisen Rad-Nachwuchs-Trophy Steiermark 2021 powered by Energie Steiermark (Infos hier: https://www.lrvsteiermark.at/cup)
Let’s Go Pumptrack!
Am Vortag der UCI Mountainbike Eliminator Weltmeisterschaft können Kinder und Jugendliche unter dem Motto „Let’s Go Pumptrack“ den Mountainbike-Sport hautnah erleben und sich als kleine „Eliminatoren“ fühlen. Auf einem extra aufgebauten Pumptrack können erste Erfahrungen mit dem Rad gesammelt werden sowie E-Scooter getestet werden. Das gesamte Equipment – Räder, Helme und E-Scooter – wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Die TeilnehmerInnen werden dabei von ausgebildeten RadfahrlehrerIinnen der Easy Drivers Radfahrschule betreut und erhalten Tipps und Tricks zur richtigen Technik. Es ist keine Voranmeldung notwendig – einfach am Samstag zwischen 14 und 17 Uhr hinkommen und mitmachen! Im Anschluss werden die FahrerInnen, die am Sonntag um den WM-Titel fahren, vorgestellt und die Weltmeisterschaft offiziell eröffnet.
UCI Mountainbike Eliminator Weltmeisterschaft:
Programm am Sonntag, 5. September:
13.30 bis 13.55 Uhr: Training
14.00 bis 14.25 Uhr: Qualifikation fürs Finale
14.30 bis 14.45 Uhr: Training
14.50 bis 15.55 Uhr: Kids Race & Youth Race (anschließend Siegerehrung)
16.00 bis 17.25 Uhr: Finale
17.30 bis 17.45 Uhr: Siegerehrung
Ab 19.00 Uhr: Riders Party
Strecke:
Start: Karmeliterplatz, danach Hartiggasse, Freiheitsplatz (Alte Universität), Hofgasse, Ballhausgasse und Sporgasse bis zum Ziel auf dem Karmeliterplatz
Österreichische TeilnehmerInnen:
Elite:
Daniel Federspiel (Tirol)
Elias Tranninger (Oberösterreich)
Kategorie U23:
Lena Höller (Steiermark)
Dominik Brunner (Steiermark)
Franz-Josef Lässer (Steiermark)
Dominik Gaßner (Oberösterreich)
Kategorie Juniors:
Valentina Gruber (Steiermark)
Lena Ladstätter (Steiermark)
Fiona Klien (Niederösterreich)
Katharina Sadnik (Kärnten)
Theo Hauser (Steiermark)
Jonas Kreiner (Steiermark)
Jakob Riemer (Steiermark)