Sport Austria Finals Tag 1: Titel, Tränen und Freudentänze

Erster Wettkampftag bei den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz. Mit einer spektakulären Entscheidung im olympischen Mountainbike Cross-Country-Bewerb und einem Duell der Jungstars. Mit einer Last-Minute-Entscheidung im 3×3-Basketball. Mit einem dramatischen Führungswechsel in der Herren-Staffel beim Orientierungslauf. Mit den ersten Titeln im Wasserspringen, den Vorentscheidungen im Wasserball Cup, dem ersten Live-Stream für die Racketlon-Juniors und noch viel mehr.

MOUNTAINBIKE

Das Duell der Mountainbike-Jungstars Mona Mitterwallner gegen Laura Stigger lockte viele Fans zur Cross-Country-Strecke in Stattegg – die Entscheidung fiel aber bereits früh im Rennen über Stock und Stein, bergauf und bergab. Mit einer neuen Staatsmeisterin: Junioren-Weltmeisterin Mitterwallner feierte einen überlegenen Sieg und jubelte über ihren ersten nationalen Titel in der Allgemeinen Klasse.

„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, das rot-weiß-rote Trikot zumindest bis zu den nächsten Staatsmeisterschaften bei allen Rennen zu tragen“, so die 19-Jährige, die nach einem guten Start ihrer Konkurrentin geduldig geblieben ist und auf ihre Chance gewartet hat. „Ich habe gewusst, dass in fünf Runden bei der Hitze viel passieren kann. Aber ich habe mich heute richtig stark gefühlt, war total im Flow und musste überhaupt nicht leiden.“

Das war in den letzten Tagen nicht immer so. „Ich hatte eine ziemlich harte Zeit, dass es zwei Mal nicht mit der Olympia-Nominierung geklappt hat, war sehr schmerzhaft. Ich weiß, dass ich auch in Tokio ein gutes Ergebnis hätte erzielen können.“

Titelverteidigerin Stigger, mit dem Respektabstand von mehr als vier Minuten Zweite, nahm es leicht. „Die Leistung war nicht so schlecht, vor allem in der ersten Runde und in den Downhill-Passagen. Schade, dass ich mir das rot-weiß-rote Trikot nicht wieder sichern konnte, aber ich schaue nach vorne in Richtung Tokio.“ Am Freitag wird die Ötztalerin anders als Mitterwallner noch im Eliminator starten. Platz drei ging an Anna Spielmann.

Knapper war die Entscheidung bei den Herren: Olympia-Starter Max Foidl – er wird den Eliminator am Freitag als ORF-Experte begleiten – setzte sich im Duell mit Titelverteidiger und Routinier Karl Markt mit einer knappen Minuten Vorsprung durch.

Auf Platz drei landete Gregor Raggl. „Mein Plan ist heute komplett aufgegangen. Ich konnte meine Stärken auf der Strecke voll ausspielen, habe gewusst, dass mir die Abfahrten extrem gut liegen. Als dann hinter mir ein Fehler passiert ist, habe ich durchgezogen“, freut sich der Tiroler über sein erstes Meistertrikot.

Das nach einem durchwachsenen Saisonstart auch Erleichterung für die nächsten Kilometer am Weg nach Tokio gebracht hat. „Ich hatte bei den ersten Rennen viel Pech und keine Ergebnisse – obwohl die Form gestimmt hätte. In Kombination mit der Olympia-Nominierung war das eine ungute Situation. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass es mir heute so aufgegangen ist.“

BASKETBALL

Große Show am Grazer Hauptplatz – und wieder brachten die 3×3 Basketballer den „Thunderdome“ zum Beben. Die U18-Staatsmeisterschaft der Burschen entwickelte sich zum packenden Krimi. Herzschlagfinale inklusive!

Die BK IMMOunited Dukes aus Klosterneuburg trafen im Endspiel auf die Hausherren UBSC Graz. Es entwickelte sich ein hochkarätiges Finale auf Augenhöhe. Immer wieder setzten sich die Spieler eindrucksvoll in Szene.

Bis wenige Sekunden vor Schluss sah alles nach einem Heimsieg aus, die Grazer führten mit 12:11. Doch 1,5 Sekunden vor Schluss entschied das Schiedsrichtergespann nach einem technischen Foul auf Freiwurf für Klosterneuburg. Joshua Schönbeck musste zur Linie. Der Druck war groß, die Nerven hielten, der Ausgleich gelang. Overtime. Die Verlängerung war ebenfalls hart umkämpft, die Stimmung im „Thunderdome“ kochte über. Bis Nico Höllerl sich ein Herz nahm und für den entscheidenden Punkt sorgte.

Die Dukes gewannen mit 14:13 und sicherten sich nach dem U19-Staatsmeistertitel im 5 gegen 5 auch den U18-Staatsmeistertitel im 3×3. „Es ist nicht ganz zu fassen, wir sind einfach überglücklich. Erst einmal danke an den Veranstalter, die Sport Austria Finals sind eine super Sache, es ist alles top-organisiert. Es hat Riesenspaß gemacht und wir sind sehr froh, dass es so ausgegangen ist“, jubelte Kapitän Leo Koll. „Das war ein verrücktes Finale, aber am Ende haben wir verdient gewonnen. Es ist wirklich ein großartiges Jahr für uns.“

Speziell war auch der Umstand, dass wenige Tage vor den Sport Austria Finals an exakt jener Stelle am Grazer Hauptplatz der Olympic Qualifier stattgefunden hatte. Koll: „Das haben sich bei uns alle im Team angesehen. Jetzt selbst hier zu stehen und zu gewinnen, ist speziell. Ein absolutes Highlight!“

 

ORIENTIERUNGSLAUF

Dramatische Staffel-Entscheidungen zum Auftakt der Orientierungslauf-Staatsmeisterschaft im Rahmen der Sport Austria Finals. Die Staffel des OLC Graz lag nach Startläufer Mathias Peter in Führung, Kilian Trummer lief danach aber versehentlich an 3 Posten vorbei. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagte der 19-jährige Ersatzläufer für den verletzten Matthias Gröll. „Als jüngster Läufer stand ich natürlich unter Druck, wollte meine Sache besonders gut machen. Leider hatte ich einen Teil der Karte weggefaltet auf dem 3 Posten eingezeichnet waren.“

So war der Weg frei für die Naturfeunde Wien 1 mit Clemens Wolfram, Nicolas Kastner und Jannis Bonek die die schwierige Strecke vom ASKÖ Stadion Eggenberg hinauf Richtung Plabutsch durch steiles, dicht bewaldetes Gebiet in 1:57,55 Stunden bewältigten.

Dafür durfte das Damen-Team des OLC Graz 1 mit Johanna Trummer, Carlotta Salet und Laura Ramstein über die Titelverteidigung jubeln. „Auf unsere Damen ist Verlass“, jubelt OLC Graz Obmann Günter Kradischnig. „Wir bleiben aber weiter an unserem großen Ziel dran, endlich die Staffel-Titel bei Damen und Herren im selben Jahr zu holen.“

WASSERSPRINGEN

Endlich Sommer, da passten die ersten Titelentscheidungen im Wasserspringen auf der Außenanlage der Grazer Auster perfekt dazu. Nikolaj Schaller (Schwimm Union Wien), der zuletzt bei der EM in Budapest im Einsatz war, krönte sich bei den Herren zum österreichischen Meister vom 3 m-Brett. Mit 373,65 Punkten setzte sich Schaller vor seinem Vereinskollegen Alexander Hart (359,50 Punkte) durch. Der Grazer Lokalmatador Dariusz Lotfi (GAK Diving) komplettierte mit 343,65 Punkten als Dritter das Podest.

Die Entscheidung vom 1 m-Brett der Damen war eine klare Sache. Cara Albiez (GAK Diving), die noch vor wenigen Wochen ihre EM-Premiere gefeiert hatte, sicherte sich mit 205,20 Punkten den Titel. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten ihre Teamkolleginnen Annika Meusburger (167,10) und Olivia Meusburger (158,50).

 

FECHTEN

Beim Fechten standen zum Auftakt die Florett-Bewerbe auf dem Programm. Bei den Herren sicherte sich Tobias Reichetzer die Goldmedaille. Für den Niederösterreicher ist es der erste Staatsmeistertitel: „Es ist immer schön, ein Turnier in der Heimat zu gewinnen. Vor allem die Staatsmeisterschaft, weil doch alle Österreicher am Start sind. Dieser Sieg ist sehr besonders.“

Dabei hatte Reichetzer gar nicht gut in den Bewerb gefunden. „In der Vorrunde habe ich mich nicht gut gefühlt. Dann ist mir irgendwann der Knopf aufgegangen.“ Doch es folgte die nächste Herausforderung: Ab dem Viertelfinale musste der spätere Sieger gegen Trainingspartner antreten.

„Das ist sehr schwer, weil man sich einfach sehr gut kennt. Man kann kaum jemanden überraschen und muss schon etwas Spezielles machen. Das ist mir zum Glück gelungen“, analysiert der ehemalige U23-Europameister. Im Finale setzte er sich schließlich gegen Moritz Lechner durch, Platz drei ging an Johannes Poscharnig.

Einen Sieg feierten Reichetzer und der Fechtverband bereits mit der Teilnahme bei den Sport Austria Finals. „Es war alles super organisiert, der erste richtige Wettkampf nach eineinhalb Jahren Pause. Für uns war die Covid-19-Pandemie richtig hart, wir durften lange Zeit nicht trainieren. Es war komisch, wieder ein Turnier zu bestreiten – aber sehr cool.“

Bei den Damen gewann Freya Cenker ihren ersten Staatsmeistertitel. „Ich war schon öfter im Finale, aber geklappt hat es noch nie“, so die Wienerin. „Umso mehr freue ich mich über diesen Titel. Einer meiner schönsten Siege!“ Im Finale setzte sie sich gegen Beatrice Kudlacek durch, Platz 3 ging an Lilli Maria Brugger. „Es war großartig, wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Die COVID-Pause war lange, hat mir aber eigentlich sogar geholfen. Ich konnte mich in der Zeit gut weiterentwickeln“, so die ehemalige Heeressportlerin.

Von den Sport Austria Finals zeigt sich die Fechterin begeistert: „Natürlich wäre es noch schöner, wenn überall Zuseher zugelassen wären, aber das Konzept ist sehr cool. Es ist extrem wichtig, dass wir uns hier einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Fechten hat das Problem, dass es sehr komplex ist und wenn man die Regeln nicht kennt, kann es schnell langweilig werden. Aber sobald die Leute es einmal verstehen, bleiben sie dabei und sind begeistert. Vielleicht sehen im Livestream ja ein paar Kinder zu und wollen dann auch anfangen zu fechten. Das würde mich sehr freuen.“

 WASSERBALL

Nach zahlreichen Corona-bedingten Verschiebungen sollte der österreichische Wasserball Cup 2021 bei den Sport Austria Finals doch noch eine würdige Bühne finden. Während im Außenbereich der Grazer Auster am Donnerstag die ersten Entscheidungen im Wasserspringen gefallen sind, ging es im Innenbereich im Wasserball der Herren ordentlich zur Sache.

Sechs Teams kämpften in zwei Gruppen um den Aufstieg ins Halbfinale. In Gruppe 1 setzte sich Graz mit 3 Siegen in 3 Spielen klar durch, Salzburg holte mit einem 21:2-Sieg gegen Linz Platz 2.  In Gruppe 2 feierte WBC Tirol drei Siege, der ASV Wien setzte sich mit 27:2 gegen den WBC Innsbruck durch. Ergibt am Samstagabend die spannenden Halbfinalduelle WBV Graz gegen ASV Wien und WBC Tirol gegen Paris Lodron Salzburg.

„Wir haben heute zwei sehr gute Spiel mit viel Tempo absolviert und unser erstes Ziel mit dem Halbfinaleinzug erreicht, auch wenn wir für die nächste Runde ein paar kleiner Fehler korrigieren und reifer auftreten müssen“, erklärt WBV Graz-Trainer Kristof Molnar, der im Spiel gegen Linz in der Gruppenphase einigen jungen Spielern wertvolle Spielminuten ermöglicht hat. „In der Bundesliga gibt es mit dem ASV Wien ein Kopf-an-Kopf-Rennen, daher freuen wir uns auf das direkte Duell im Cup. Es wird am Samstag ein schwieriges Duell werden, aber wir wollen zu Hause unbedingt in das Endspiel.“

Die Damen-Semifinal-Spiele Pelikan Bregenz vs. ASV Wien und WBC Tirol vs. SV Wörthersee folgen am Sonntagvormittag.

SPORTAKROBATIK

Österreichs 152 beste SportakrobatInnen in 51 Formationen (aus jenen 5 Bundesländern in denen es während des Corona-Lockdowns Trainingsfreigaben für SpitzensportlerInnen gegeben hatte) kämpfen im Raiffeisen-Sportpark Graz um die Titel

Insgesamt gibt es 161 Wettkampf-Übungen in sechs Leistungsklassen vom Nachwuchs bis zur Elite sehen. Für die allerstärksten Paare und Trios sind die Sport Austria Finals der letzte große Wettkampf vor der Weltmeisterschaft Ende Juni in Genf (SUI). Nach dem ersten Tag liegt in der Eliteklasse W3 das LZ USA Krems mit Jimena Wagensonner, Lena Ulrich und Svenja Maglock mit 26,29 Punkten in Führung.

  

RACKETLON

 Im Racket Sport Center Graz starteten die Racketlon-Bewerbe mit dem Juniors Day. Die besten Nachwuchshoffnungen des Landes (U11, U13, U16, U21) ermittelten ihre Besten in Einzel und Doppel. „Wir haben nicht nur in jeder Disziplin drei Courts parallel gespielt sondern erstmals bei den Kindern und Jugendlichen den Center Court live gestreamt. So konnten Eltern, Freunde und Verwandte dabei sein, obwohl keine Zuschauer zugelassen waren“, freute sich RFA-Präsident Marcel Weigl. Ab Freitag greift die Allgemeine Klasse an, die Juniors bestreiten noch einen Teambewerb.

SITZBALL

Den Titel im Sitzball des Österreichischen Behindertensportverbands holte erstmals der SV Franckviertel Linz in einem Herzschlagfinish gegen die TU Schwaz. Bronze ging an BBBSV Wien, die ihren Anteil an der knappen Titelentscheidung hatten, Rang 4 belegte VSC Graz. Gespielt wurde in der HIB Liebenau, auch Bluebox genannt. In der an einem Tag mit Hin- und Rückspiel durchgeführten Meisterschaft im Zuge der Finals, blieb es spannend bis zum letzten Punkt. Die Linzer und Tiroler hatten alle Spiele gewonnen, nur jeweils ein direktes Duell verloren. Am Ende gab die bessere Punktedifferenz. Weil im letzten Spiel Tirol knapper als erwartet Wien schlug, holte zum ersten Mal in der Geschichte Linz den Meistertitel im Sitzball.

„Dass wir Meister sind, kommt wirklich unerwartet. Wir konnten dazu aufgrund der Pandemie auch nicht viel trainieren. Ich spiele seit 21 Jahren Sitzball, dass es heuer zum ersten Mal zum Titel gereicht hat, ist gewaltig!“, jubelte Josef Weinberger, Spieler des SV Franckviertel Linz.

COED SLOWPITCH SOFTBALL

Die Linz Witches & Bandits, die als TitelverteidigerInnen in Graz antreten, sind nach Tag eins der österreichischen Coed Slowpitch Softball-Meisterschaft voll auf Kurs. Die OberösterreicherInnen konnte im Ballpark Graz in der Mixed-Variante die ersten vier Partien des Grunddurchgangs erwartungsgemäß für sich entscheiden.

Neben drei klaren Siegen mussten die Linz Witches & Bandits gegen die Ruberducks Wiener Neustadt jedoch in einer hochdramatischen Partie lange zittern, behielten letztendlich aber die Nerven und brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. Somit gehen die LinzerInnen mit einer weißen Weste in den zweiten Tag.

Alle Informationen, News und Ergebnisse von den Sport Austria Finals powered by Intersport & Holding Graz finden Sie online unter www.sportaustriafinals.at – die Live-Streams von den Titel-Entscheidungen gibt es gesammelt auf www.sportpassaustria.at!