Ein Feuerwerk, das alle in Graz mitreißen soll!
“Es lebe der Sport“, die “Nationalhymne” aller Bewegungshungrigen von Reinhard Fendrich wird wohl auch die der Stadt Graz im kommenden Jahr werden. Denn 2021 ist offizielles Sportjahr der Landeshauptstadt. Und dafür hat sich die Politik (alle Fraktionen einstimmig) gemeinsam mit dem Sportamt und den VertreterInnen der Verbände und Vereine sowie den AthletInnen so einiges einfallen lassen. Klar ist: Auf der Couch soll niemand bleiben – let’s go!
Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden heute die Details zum Sportjahr 2021 präsentiert wie auch das Budget: 2,5 Millionen Euro kommen zum regulären Sportbudget, das von 4 auf 5 Millionen angehoben wurde, hinzu. “In einem der vergangenen Sommerurlaube habe ich nachgedacht, was Graz brauchen könnte. Wir haben schon einen sehr hohen Level erreicht. Was wäre, wenn man Jahresschwerpunkte setzt?”, blickt Bürgermeister Siegfried Nagl zurück. Herausgekommen sind das Kulturjahr 2020, das leider aufgrund der Coronakrise nun ins kommende Jahr wandert und dort eine Symbiose mit dem Sport eingehen wird: “Ich glaube, dass sich diese beiden Bereiche sehr gut zusammenführen lassen”, ist Nagl überzeugt. Die Message des Stadtoberhaupts lautet: “Alle Menschen dazu bewegen, Sport zu treiben.”
Beispiele hat man sich in den skandinavischen Ländern geholt. “Die Schwedinnen und Schweden sind im Schnitt im Alter um 13 Jahre gesünder als wir. Und wenn man einen Euro präventiv einsetzt, erspart man sich sechs Euro in der Reparatur”, demonstrierte Nagl die positive Wirkung von Sport. Und er legt noch eines drauf: “Wir möchten ein Feuerwerk zünden, das alle mitreißen soll.”
Graz wird zur Bühne für den Sport
Sportstadtrat Kurt Hohensinner sieht Graz im kommenden Jahr als Arena für alle: “Wir brauchen diese Bühne, um Begeisterung zu wecken.” Die Stadt hat sich ja auch um die Aufnahme in das internationale Netzwerk “Acitve Cities” beworben. Ziel ist es, mit Ende 2021 dabei zu sein. “Von der anerkannten Sportstadt zur sportlichesten Stadt”, so sieht Hohensinner den Grazer Weg.
Drei Schwerpunkte sind es, die im Sportjahr gesetzt werden:
- Mehr Menschen für den Sport begeistern (junge, berufstätige, ältere …)
- Vereine stärken (finanziell und organisatorisch)
- Die ganzheitliche Kraft des Sportes entfalten (integrativ, sozial, präventiv, gesundheitsfördernd und -erhaltend etc.)
Hohensinner, der auch Sozialstadtrat ist, kündigte an: “Alle Familien, die die SozialCard besitzen, werden kostenlosen Zugang zu den Sportvereinen erhalten.”
Verein “Active City” organisiert, Markus Pichler koordiniert
Organisatorisch wird das Sportjahr 2021 vom neugegründeten Verein “Active City” betreut. Als Obmann konnte der ehemalige Sportreferatsleiter Gerhard Peinhaupt gewonnen werden. An seiner Seite stehen Holding-Linien-Vorständin Barbara Muhr (Präsidentin Austrian Tennis Commitee), Gemeinderätin Marion Kreiner (Ex-Snowboard-Weltmeisterin) und die Gymnastin Julia Meder. Programmkoordinator ist der Geschäftsführer der Sportunion Steiermark Markus Pichler. Dieser zeigte sich hocherfreut: “Ich bin schon mein ganzes Leben lang im Sport und habe viele Sonntagsreden gehört. Wenn es ums Öffnen der Brieftaschen ging, sind diese meist nur noch Schall und Rauch gewesen. Hier habe ich erstmals das Gefühl, dass wir vorwärts kommen, denn ohne Budgeterhöhung funktioniert sowas einfach nicht.”
Pichler lieferte auch einige Details: So wird es Monatsprojekte geben, wie etwas Eissportarten im November. Auch ein Projekttopf wird bereitstehen, aus dem Vereine, aber auch Einzelinitiativen schöpfen können. Bewusstsseinsbildung ist ebenfalls ein großes Thema. Da fallen auch die Fortbildung in Sachen Ernährung etc. für die Bevölkerung hinein. Eine Eröffnungsfeier in der Oper bildet den Auftakt zum Themenjahr. Im Sommer 2021 will man zudem mit einem SportlerInnenfest die Leistungen der AthletInnen honorieren, auch der Schlussakkord wird festlich ausfallen.
Dein persönlicher “Let’s go-Moment”
Da aber die besten Ideen immer auch eine grafisch-textliche Umsetzung brauchen, wurde gemeinsam mit der CIS ein Agenturwettbewerb ausgelobt. Daraus ging die renommierte Grazer Werbeagentur Moodly als Sieger hervor. Sie kreierte den Claim “LET’S GO GRAZ”. Auch soll überall in der Stadt und möglichst bunt an das Sportjahr erinnert werden. Stefan Unger von Moodly erklärte: “Das war eine sportliche Aufgabe für uns. Es soll sich ja was bewegen. Wir wollen die Stadt bespielen und die Leute animieren, ihrer persönlichen ‘Let’s go’-Momente mit uns zu teilen.”
FP-Klubobmann Armin Sippel verriet, was ihm persönlich am Herzen liegt: “Wir wollen im kommenden Jahr nicht von oben herab Sport diktieren, sondern die Menschen dort abholen, wo sie sind.”